Die Idee
der Gärtnerei der Zukunft
Die stillgelegte Gärtnerei (4.300 m²) in Seefeld-Großkadolz, im nördlichen Weinviertel zwischen Retz und Laa an der Thaya, soll wiederbelebt werden. Die GÄRTNEREI DER ZUKUNFT wird ein Ort der Begegnung sein, an dem gemeinschaftliches Leben stattfindet, gemeinsame Verantwortung für die geteilten Ressourcen, gemeinsames Wirtschaften und gegenseitige Unterstützung. Tauschen und Teilen, Subsistenzwirtschaft, Hobbit-Häuser sind unsere Themen, die wir in die Gemeinde einbringen. Sie soll ein Treffpunkt, Arbeits- und Aufenthaltsort für Menschen in Seefeld-Kadolz werden:
- für Menschen, die bereits hier leben
- für neue Mitglieder, die sich wegen der „Gemeinschaft im Dorf“ hier ansiedeln wollen.
Die Abwanderung in die Städte hält nach wie vor an. Die GÄRTNEREI DER ZUKUNFT bezweckt diesen Trend umzukehren.
Das soll gelingen durch ….
Der schrittweise Umsetzungsprozess bindet die Gemeinschaft in die Gestaltung des gemeinsamen Lebens ein.
Gute Beziehungen
Früher hatten die Menschen im Dorf viel miteinander zu tun. Man hat sich gegenseitig beim Bau der Häuser geholfen, man hat seine Kompetenzen und Fähigkeiten zur Verfügung gestellt und im Tausch die Fähigkeiten der anderen bekommen. Es gab einen Zusammenhalt und man konnte sich auch in Notsituationen aufeinander verlassen. Weil es heute „alles zu kaufen gibt“, ist diese gegenseitige Hilfestellung zurück gegangen. Man kennt oft nicht einmal die unmittelbaren Nachbarn. Die sogenannte Globalisierung hat auch die Menschen zerstreut. Freunde kann man heute online auch ganz leicht in Australien und USA treffen.
Wir wollen die mitmenschliche Begegnung wieder fördern und zwar durch den Aufbau guter Beziehungen.
Das Fundament dazu bilden …
- Gemeinsame Werte. … Weiters ist es wichtig, …
- Beziehungen zu pflegen. … Das wird unterstützt durch …
- Gemeinsames Wirtschaften … und eine gemeinschaftsfördernde …
- Organisationsform. … Zusätzlich ermöglichen gute Beziehungen auch …
- Angebote an Menschen mit Unterstützungsbedarf … und auch …
- Angebot an die Bewohner:innen der Gemeinde Seefeld-Kadolz
Im Detail …
1. Gemeinsame Werte
Integration, Inklusion, Weltoffenheit, Lernbereitschaft, gegenseitige Unterstützung, gemeinsame Ziele, Hilfsbereitschaft und Empathie, Erhaltung der Artenvielfalt, sowie Natur- und Klimaschutz sind uns wichtig. Das Konzept der Salutogenese als Prinzip der Entstehung und Erhaltung von körperlicher und seelischer Gesundheit, leitet uns, sowie die Freude am gemeinsamen Schaffen.
2. Beziehungen pflegen
Wir fördern ein Menschenbild, das den Einzelnen mit seinen unterschiedlichen Ansichten, Lebensgewohnheiten und Grundbedürfnissen als einzigartiges Individuum sieht. Jeder Mensch möchte entsprechend seinen Fähigkeiten einen Beitrag zur Gemeinschaft leisten. Wir wollen in der GÄRTNEREI als „Gemeinschaft im Dorf“ für die menschlichen Grundbedürfnisse, Zugehörigkeit und Sicherheit, gemeinsam Sorge tragen.
3. Gemeinsames Wirtschaften
Im Projekt „die Gärtnerei“ soll wieder großteils gemeinsam gewirtschaftet werden. Die Mitglieder organisieren den Aufbau und Betrieb der Anlage gemeinsam. Es wird ein Gemeinschafts-Büro (Co-Working-Space) geben. Erwerbseinkommen werden sowohl durch den gemeinsamen Betrieb der GÄRTNEREI, als auch durch die Nutzung der gemeinsamen Ressourcen für individuelle Erwerbszweige erzielt. Auch für die Renovierung und Instandhaltung der Wohnhäuser, die von Zuzügler:innen gekauft oder gemietet werden, soll gemeinsam gesorgt werden.
Der „Talente-Austausch“: wir unterstützen uns gegenseitig im Verein mit unseren geistigen und manuellen Fähigkeiten. Sie dienen der direkten Kommunikation und Beziehung und fördern ein friedliches und achtsames Miteinander in der Gemeinschaft. Alle Vereinsmitglieder nützen direkt – im Austausch – unsere Fähigkeiten, gegenseitige Angebote und Werte aller Art.
JEDER STEUERT SEINE „ARBEITSKRAFT DER LIEBE“ ZUM HÖCHSTEN WOHL DER GEMEINSCHAFT BEI.
Auch Bewohner:innen von Seefeld-Kadolz und Umgebung sind zum gemeinsamen Wirtschaften (Tauschen) eingeladen.
Alle Aktivitäten, Angebote, Vereinbarungen und Erwerbszweige der GÄRTNEREI werden von den teilnehmenden Personen (Vereinsmitgliedern) selbst gestaltet.
4. Organisationsform
Die Soziokratische KreisorganisationsMethode SKM, ist das Werkzeug für gemeinschaftliche Organisationsentwicklung und gemeinsame, Konsent-basierte Entscheidungen. Dafür gibt es viele Beispiele. Mehr als 40 Cohousing-Projekte konnten in Wien und Umgebung in den letzten 10 Jahren mithilfe der SKM als Organisationsmethode erfolgreich umgesetzt werden. Das Grundprinzip ist Mitverantwortung durch Mitbestimmung. Dazu werden Aufgaben an Gruppen delegiert, die mit je zwei Personen aus jeder Gruppe einen Steuerungskreis bilden. So wächst das gegenseitige Vertrauen, was Eigeninitiative und Selbstorganisationsfähigkeit steigert.
5. Angebote an Menschen mit Unterstützungsbedarf
„Um ein Kind aufzuziehen braucht man ein ganzes Dorf“, besagt ein afrikanisches Sprichwort. Wir glauben, dass eine verbindliche Gemeinschaft jene Kräfte mobilisieren kann, die man für die Integration von Menschen mit Unterstützungsbedarf braucht.
Eine auf guten Beziehungen basierende Gemeinschaft kann auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen betreuen, Familien unterstützen und ältere Menschen integrieren. Wir wollen in der GÄRTNEREI unsere hilfebedürftigen Mitmenschen in die Mitte nehmen und uns gemeinsam um sie kümmern.
6. Angebot an die Bewohner:innen der Gemeinde Seefeld-Kadolz
Der Betrieb der GÄRTNEREI, die individuellen Erwerbszweige, wie z.B. Radwerkstatt, Tischlerei, Kräuterproduktion, alternative Energie/Wärme-Erzeugung, Gemüseanbau und -vertrieb, Betreuungsangebote, sowie die Vermittlung des aufgebauten Know-How in Seminaren und Workshops, sind offen für die Bewohner:innen von Seefeld-Kadolz.
Wir wünschen uns mit den Bewohner:innen einen regen Austausch von Angeboten aller Art, von Gütern, praktischen Hilfestellungen und Wissen. Wir freuen uns, wenn unser Welt- und Menschenbild viele Nachbarn anspricht, sodass wir viele Gemeinsamkeiten entdecken und uns gegenseitig bereichern.
Auch mit den Betreibern des in der Nähe befindlichen JUFA-Hotels, sollen sich zahlreiche Synergien entwickeln.
Eine Gruppe gut verbundener, weltoffener Menschen kann eine große Anziehungskraft entwickeln, wenn sie ihre Werte wirklich lebt und ihre Türen offen sind.
Es gibt eine Kraft
aus der Ewigkeit,
und die ist grün.
(Hildegard von Bingen)
Ökologisch-nachhaltige Lebensweise
Schutz der Artenvielfalt, Natur- und Klimaschutz sind weltweit akzeptierte Ziele, die wir auch in der GÄRTNEREI anstreben. Dazu bedarf es gemeinsamer Anstrengungen, Aufbau von Know-How und gute Beispiele der praktischen Umsetzung. Jeder kleinste Erfolg stärkt diesen Trend. Wir wollen unser Bestes geben, dabei unterstützend mitzuwirken.
Dabei wollen wir …
- Auf dem Altbewährten aufbauen … und …
- für neue Entwicklungen offen sein.
- Permakultur und Subsistenzwirtschaft, …
- Reduktion von CO2-Verbrauch, Abfall und Schadstoffen, … sowie …
- Tiefenökologie als Grundhaltung … sind uns wichtig.
Im Detail …
1. Auf dem Altbewährten aufbauen
Altbewährtes soll wiederbelebt werden. Das betrifft sowohl alte Kulturtechniken im Landbau, als auch bestehende Gebäude und deren historische Bauweisen. Durch den Erwerb oder durch Miete von gut erhaltenem alten Baubestand, wollen wir mehr Menschen nach Seefeld-Kadolz bringen. Die traditionelle Lehmbauweise soll wieder bekannter werden, indem wir bestehende Lehmhäuser gemeinsam historisch und ökologisch renovieren und entsprechende Kurse organisieren, um das Wissen zu verbreiten.
2. Für neue Entwicklungen offen sein
Neue, enkeltaugliche Technologie-Entwicklungen sollen ausprobiert und wenn möglich übernommen werden. Naturnahe Gebäude, wie zum Beispiel ein Hobbit-Haus, sollen auf dem vorhandenen Grundstück entstehen. Der bewährte Lehrgang „Green Skills“ bietet dazu viel Know-How, das experimentell auf dem Gelände der GÄRTNEREI umgesetzt werden kann. Auch soziale Technologien zur Gemeinschaftsbildung und Selbstorganisation sind Nachhaltigkeits-Innovationen, die das Projekt nach Seefeld-Kadolz bringen will.
3. Permakultur und Subsistenzwirtschaft
Die Gärten sollen nach naturnahen Konzepten bewirtschaftet werden. Unser Ziel ist die Selbstversorgung mit regionalen Lebensmitteln. Die vorhandenen Glashäuser erlauben auch den Anbau von mediterranen Obst- und Gemüse-Sorten. Handarbeit ist dem Einsatz fossiler Energieträger vorzuziehen. Wir bevorzugen Humus-Toiletten, sorgen für Kompostierung, Regenwasser-Nutzung, Grauwasser-Recycling, Klein-Kläranlagen und generell für Kreislaufwirtschaft.
4. Reduktion von CO2-Verbrauch, Abfall und Schadstoffen
Eigene Energieerzeugung durch die Sonne und andere natürliche Energiespender werden erforscht und umgesetzt. Wir pflegen einen verantwortlichen Umgang mit Schadstoffen. Auf die größtmögliche Ausgrenzung von schädlichen (chemischen) Stoffen in den Abwässern und bei der Revitalisierung der Häuser wird geachtet. Müll-Vermeidung und -Wiederverwertung werden zur grundsätzlichen Lebensweise.
5. Tiefenökologie als Grundhaltung
Eine tiefenökologische Grundhaltung unterstützt die Beziehung zur umgebenden Natur als lebender Organismus, von dem wir uns als Teil verstehen.
Mensch und Natur sollen wieder stärker in Beziehung gehen. Mit derselbe Achtsamkeit, die wir in den Beziehungen zwischen Menschen walten lassen, wollen wir auch der Natur begegnen. Achtsames In-der-Natur-Sein, mit sich selbst und der Natur in Kontakt zu treten, beruhigt die stetig kreisenden, planenden Gedanken im Kopf, senkt die Stresshormone im Körper und steigert das allgemeine Wohlbefinden.
Die GÄRTNEREI will Erfahrungsräume schaffen, die die Beziehung zwischen Mensch und Natur wieder stärker erlebbar machen.
Bist du interessiert? Willst du mitmachen?
Wir laden dich ein zu einem aktiven Austausch von neuen Vorstellungen und Visionen eines friedlich-lebendigen Miteinanders … ein Marktplatz der Ideen, wo laut Gedachtes Wirklichkeit werden kann.